Wenn nichts mehr geht: Stuhlsocken gehen fast immer. Die extravaganten Filzgleiter sind nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch erstaunlich flexibel. Bei geölten Böden ist jedoch Vorsicht geboten, rät der Experte. Das Öl kann den Gleiter angreifen und damit dauerhaft schädigen. Es gibt jedoch eine gleichwertige Alternative.
Silent Socks – Filzgleiter für Individualisten
Stuhlsocken sind alles andere als gewöhnliche Filzgleiter. Die voluminösen Filzkugeln des schwedischen Herstellers Silent Socks verstecken sich nicht unter dem Stuhlbein, sondern setzen klare optische Akzente. Ein Bruch mit gängigen Konventionen, der den Zeitgeist trifft: Immer mehr Kunden begeistern sich für die Möglichkeit, einen effektiven Rundumschutz mit einem ausgefallenen optischen Statement zu verbinden.
„Die Nachfrage belegt, dass die Stuhlsocken weit mehr als nur ein Nischenprodukt sind“, zeigt sich Holger Köhler, Geschäftsführer des Filzgleiter-Spezialisten AFUNA, mit der Entwicklung zufrieden. Das habe neben den optischen aber auch praktische Gründe. „Wenn alle Möglichkeiten klassischer Gleiter ausgeschöpft sind, empfehlen wir häufig, es einmal mit den Stuhlsocken auszuprobieren“, erklärt Köhler. Das System sei erstaunlich flexibel und mit den verschiedensten Stuhlmodellen kompatibel.
Schwierigkeiten bei geölten Böden
Die Flexibilität liegt vor allem im zweiteiligen Aufbau der Silent Socks begründet. Während für den Betrachter nur die Außenkappe aus gefilzter Wolle sichtbar ist, steckt im Kern eine ballförmige Gummistütze zur Aufnahme des Stuhlbeins. Sie passt sich flexibel den Stuhlbeinen an, gewährleistet einen sicheren Sitz und verhindert gerade bei Stahlrohrstühlen ein Durchscheuern oder Durchdrücken der Stuhlbeine.
Sind die Stuhlsocken also die Lösung für alle Problemfälle? Nicht ganz, denn auch sie haben ihre Achillesferse. Bei geöltem Parkett sind die Filzmodelle nicht uneingeschränkt zu empfehlen, gibt Holger Köhler zu bedenken: „Das Öl arbeitet sich durch die Filzschicht und greift die Gummistütze im Innern an. Das Material wird dadurch dünn und spröde, und bietet keinen Schutz mehr vor dem Durchdrücken der Stuhlbeine.“
Das muss zwar nicht zwingend eintreten, in der Vergangenheit sei es jedoch vereinzelt zu solchen Fällen gekommen. „Entscheidend ist die Menge des Öls an der Oberfläche“, so Köhler. Ein vor fünf oder mehr Jahren geölter Boden sei ebenso unbedenklich wie Öl-Wachs-Gemische mit nicht zu hohem Öl-Anteil. Im Zweifelsfall ist von einem Einsatz der Stuhlsocken aber eher abzuraten.
Alternative: Stuhlsocken aus Kunstfaser
Wer dennoch nicht auf Design und Funktionalität der Stuhlsocken verzichten möchte, kann unter Umständen auf die robusteren Silent Socks HD zurückgreifen, die primär für den Einsatz auf Fliesen, Linoleum, Laminat oder Designböden konzipiert sind. Die Außenkappe besteht hier aus einem Kunststoffgewebe, und die Oberflächenstruktur ist dichter und geschlossener. Das Öl kann daher nicht einziehen und zur Schutzkappe vordringen.
Auch hier gibt es jedoch gewisse Einschränkungen: Die Oberfläche ist härter und weniger flexibel als beim Wollfilz, die punktuelle Belastung für den Boden damit höher. Für massives Eichenparkett ist das in der Regel kein Problem, auf empfindlicheren Hölzern wie Ahorn können die Gleiter jedoch Spuren hinterlassen.
Holger Köhler rät daher, vorerst nur einen Stuhl mit den Gleitern auszustatten und diesen zwei bis drei Wochen zu testen: „Den Boden sollte man in dieser Zeit genau beobachten. Bei Anzeichen für Abnutzungsspuren kann der Test abgebrochen werden, ohne dass der Boden dauerhaft Schaden nimmt.“ Bei Fragen oder Unklarheiten solle man aber generell nicht zögern, Kontakt zur Hotline aufzunehmen. Denn das, so Köhler, sei „nach wie vor der sicherste Weg, zum passenden Gleiter zu kommen“. Hier finden Sie den Link zu den Stuhlsocken mit synthetischer Gleitfläche.