Kantrohrgleiter sind nicht nur robust und nahezu unsichtbar – mit etwas Geschick sind sie sind auch im Handumdrehen montiert. Wie Sie ein perfektes Ergebnis erzielen, erklären wir Schritt für Schritt in diesem Beitrag.
Kantrohrgleiter: Erste Wahl bei Flachstahl
Bei Freischwingern fällt die Wahl des richtigen Stuhlgleiters nicht schwer: Rundrohre erhalten in der Regel Klemmgleiter, Rohre aus Flachstahl dagegen Kantrohrgleiter. Während Erstere jedoch mit einer besonders einfachen Montage glänzen, sind Kantrohrgleiter in diesem Punkt etwas anspruchsvoller. Denn hier muss alles perfekt passen, damit der Gleiter richtig hält.
Zurückschrecken braucht deshalb aber niemand. Wer sich etwas Zeit und genau Maß nimmt, wird im Gegenzug mit einem nahezu unverwüstlichen Gleiter belohnt, der trotz flacher Bauart zuverlässig seinen Dienst verrichtet.
Wichtig bei Zapfenbefestigung: der Lochabstand
Die gängigste Befestigungsmethode bei Kantrohrgleitern erfolgt über sogenannte Zapfen. Diese kleinen Kunststoffnippel werden in passende Lochbohrungen im Stuhl eingepresst und gewährleisten so den sicheren Sitz des Gleiters. Entscheidend ist hierbei, dass der Abstand der Zapfen genau mit dem Lochabstand im Stuhlgestell übereinstimmt.
Prüfen Sie daher vor dem Kauf der Gleiter sorgfältig den Abstand der Lochbohrungen. Die angegebenen Maße beziehen sich immer auf den Abstand zwischen den Lochmittelpunkten. Für genaues Maßnehmen empfehlen wir den Einsatz einer Schieblehre oder unseres Filzgleiter-Lineals, das Sie zum Ausdrucken auf jeder Produktseite finden.
Die perfekte Lochbohrung – selbst gemacht
Sollte der Stuhl keine Lochbohrungen aufweisen, können Sie diese mithilfe eines Stahlbohrers natürlich auch selbst vornehmen. Gehen Sie beim Vorzeichnen des Lochabstands und dem eigentlichen Bohrvorgang jedoch mit größtmöglicher Sorgfalt vor. Beachten Sie bitte auch den richtigen Lochdurchmesser und damit die Wahl des Bohrers.
Eine enorme Hilfe ist hierbei der Einsatz unserer Bohrschablone, die Sie als Zubehör im Filzgleiter-Shop erhalten. Um den richtigen Durchmesser und Lochabstand brauchen Sie sich damit nicht zu sorgen. Sichern Sie die Schablone mit einer Schraubzwinge gegen Verrutschen und führen den Bohrvorgang direkt durch die Löcher aus. Sollte anschließend noch ein Grat vorhanden sein, kann dieser mit etwas Schleifpapier oder einer Feile entfernt werden.
Einpressen und Korrekturarbeiten
Die Löcher sind vorhanden und die Filzgleiter haben die passende Größe? Dann geht es nun ans Einpressen. Auch hierbei ist etwas Augenmaß gefordert, damit der Gleiter sicher in der Lochbohrung sitzt und nicht beschädigt wird. Falls er nicht auf Anhieb perfekt sitzt, kann noch etwas nachgeholfen werden.
Bei zu lockerem Sitz hilft ein wenig Gewebeband, das Sie dünn um die Zapfen wickeln. Die Gleiter sollten immer so sitzen, dass etwas Einpressdruck erforderlich ist. Zu stramm dürfen sie hingegen auch nicht sein. Wenn behutsame Schläge mit einem Gummihammer nicht ausreichen, wenden Sie keine Gewalt an. Ziehen Sie den Gleiter noch einmal heraus und schleifen die Zapfen gleichmäßig mit Sandpapier an, bis sie passen. Nach dem Einpressen ist der Stuhl direkt einsatzbereit.
Alternative: Selbstklebende Kantrohrgleiter
Wer übrigens Stühle ohne Lochbohrungen besitzt und nicht selbst zum Bohrer greifen will, kann in vielen Fällen auch auf Kantrohrgleiter zum Kleben ausweichen. Bei PTFE-Gleitern führen wir neben selbstklebenden Varianten auch solche, die Sie mit eigenem Klebstoff, vorzugsweise Industriekleber befestigen können. Beide eigenen sich auch hervorragend als Möbelgleiter unter schweren Möbeln. Einfach auf die gereinigte Oberfläche aufbringen, andrücken, und einige Stunden trocknen lassen.
Bei weiteren Fragen zur korrekten Montage Ihrer Gleiter wenden Sie sich gern auch an unser Service-Team. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.